Auf's Schwein gekommen...

Damit Sie überhaupt wissen, mit wem Sie es zu tun haben, möchte ich mich auch kurz vorstellen.

 

Ich heiße Helena, wurde im Mai 1988 geboren und wohne mit meinem Mann und unseren fünf Kindern in Hammah (Landkreis Stade).

 

Die folgenden Zeilen sollen ein wenig darüber berichten, wie alles angefangen hat... Wie unschwer zu übersehen ist, hat uns der Meerschweinchenvirus fest im Griff und ist glücklicherweise auch nicht heilbar - aber durchaus ansteckend. ;-)

Dass ich jemals Meerschweinchen halten würde, hätte ich lange selbst nicht gedacht. Jahrelang habe ich mir als Kind Zwergkaninchen gewünscht und durfte mir 2001, mittlerweile ein "Teenie", den Wunsch endlich erfüllen.

 

Oft wurde ich gefragt, ob ich nicht ein Meerschweinchen dazu setzen möchte, nachdem ich nach nur 1,5 Jahren eines der beiden Kaninchen erlösen lassen musste. Oh nein, ganz sicher nicht. Ich mag keine Meerschweinchen und mein Simba sollte wieder einen Artgenossen bekommen. Dies war nach reichlicher Überzeugungsarbeit auch der Fall.

 

Doch im November 2003 sollte sich alles ändern. Mir wurde ein Meerschweinchen angeboten und das Tier tat mir leid. Hübsch fand ich es nicht und war weiterhin nicht überzeugt von diesen komischen Tieren, aber wer mit nur einem Jahr so oft den Besitzer wechseln musste und in einem solch winzigen Käfig zu Hause war, dem sollte ich doch helfen, oder? So ist meine kleine Gisa eingezogen. Nach nur kurzer Zeit war ich dem Meerschweinchenvirus hoffnungslos verfallen. Die Maus war sich offenbar nicht darüber bewusst, dass sie ein Meerschweinchen und kein Hund ist und hat sich schneller als je erwartet in mein Herz geschlossen. Sie war mein Herzensschwein. Gisa hat später Gesellschaft bekommen dürfen (ist schon blöd, wenn einem als Minderjährige die Hände gebunden sind und man auf die Einverständnis seiner Eltern angewiesen ist) und das kleine Rudel wurde nach und nach auf 6 Tiere vergrößert. Mein zauberhaftes Mädchen ist im Juni 2007 im Alter von fast 5 Jahren eingeschlafen.

 

Die Kaninchenhaltung habe ich nach insgesamt 9 Jahren aufgegeben. Doch die Meerschweinchen sind meine große Leidenschaft geworden, ein Leben ohne sie ist unvorstellbar geworden! Und auch mein Mann wurde von dem berühmten Meerschweinchenvirus befallen. Er ist der fleißige Bauherr für die Wutzenwohnungen und hört sich meine neuen Wünsche stets geduldig an. Doch auch die anfallende Arbeit wie ausmisten oder auch die Raubtierfütterung teilen wir uns. So wurde aus einst meinem Hobby unser gemeinsames Hobby.

 

2009 stand jedoch einmal die Haltungsaufgabe im Raume. Dank der Adenoviruspneumonie haben wir viele Tiere verloren. Nur ein einziger kleiner Kerl hat überlebt. Mein Mann und ich waren zutiefst geschockt, wussten nicht mehr, ob wir noch weiterhin Meerschweinchen halten wollen. Diesen Virus wünsche ich keinem! Wir haben uns einen Ruck gegeben und Scotty hat nach einer Quarantänezeit und Kastrationsfrist wieder Gesellschaft bekommen, eine wunderbare Liebhabergruppe, die leider mittlerweile nicht mehr unter uns weilt. Etwas später ist unsere kleine Hobbyzucht zum Leben erwacht.

 

Seit Oktober 2013 züchten wir die wunderschönen Himalayas und hoffen auf noch weitere schöne und vor allem gesunde Jahre mit unseren Zauberschnuten. Unsere Himis müssen teilweise zahlreiche Kilometer reisen, ehe sie bei uns in die Rudel integriert werden können, da immer mehr Himalaya-Züchter diese traumhaft schöne Farbrichtung einstellen.

 

Wir legen in unserer Zucht großen Wert auf charakterstarke, kräftige Tiere.

 

Den ersten Zuchteinsatz haben unsere Weibchen grundsätzlich mit frühestens 6 Monaten, auch wenn sie schon früher ein entsprechendes Ausgangsgewicht auf die Waage bringen sollten. Das Gewicht spielt natürlich auch eine große Rolle, zierliche Schweinchen setzen wir natürlich nicht ein. Die Meinungen bei den Gewichten der Tiere gehen weit auseinander, ich bin in diesem Punkt etwas strenger und achte auf kräftigere Tiere.

 

Nach den Würfen haben die Weibchen eine Zuchtpause verdient. Diese beginnt nach Aufzucht des Wurfes, also etwa einen Monat nach Geburt und dauert mindestens 4, in der Regel maximal 6 Monate, da andernfalls die Zeitspanne zwischen den Würfen zu groß wird.

 

Wir entscheiden für jedes Weibchen individuell, ob es einen zweiten oder gar dritten Wurf bekommen darf. Hier achten wir auf mehrere Punkte. Wie gut hat das Tier die vorherige Trächtigkeit gemeistert, wie war die Geburt und wie verhält sie sich als Mutter? Sobald irgendwas problematischer verläuft, verzichten wir auf weitere Würfe mit dem Tier. Nach höchstens drei Würfen dürfen unsere Weibchen, die dann rund 2 Jahre alt sind, in den Ruhestand gehen und ihr weiteres Leben als Liebhabertiere genießen.


Auch unsere Jungs sind im Schnitt mindestens 6 Monate alt, wenn sie erstmals in die Flitterwochen ziehen. In den Pausen, in denen sie keine weibliche Gesellschaft haben, unterstützen sie uns tatkräftig als Erzieher von Jungböcken und Frühkastraten. Scheidet ein Bock aus der Zucht aus, wird er in den meisten Fällen kastriert. Von den gesammelten Erfahrungen als Deckbock profitieren die Jungs durchaus und sind tolle Haremswächter oder aber bei Bockverträglichkeit tolle Erzieher für kleine Buben.

 

Aufgrund der häufigen Nachfrage möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass meine Meerschweinchen nicht an Zoohandlungen und auch nicht auf Märkten o.ä. verkauft werden.

 

Genauso werden neue Zuchttiere nur bei vertrauenswürdigen Züchtern gekauft. Alle Tiere besitzen Abstammungsnachweise über mehrere Generationen und werden auch nur in die Zucht eingesetzt, wenn die Grundbedingungen erfüllt sind.

 

Unsere Kinder lernen von Anfang an den richtigen Umgang mit diesen Tieren, sie haben seit ihrem 4. Lebensjahr bereits je ein eigenes Tier in unserem Rudel und wissen durchaus, was Meerschweinchen mögen und was sie nicht mögen. Für mich ist es sehr wichtig, dass auch die Kinder die Wünsche der Meerschweinchen kennen und respektieren und in ihnen nicht nur die flauschigen Kuscheltiere sehen, die sie gar nicht sind.

 

Herzliche Grüße,

Helena